Germania Mitglied ist Nazidemo-Teilnehmer und Schlüsselfigur im Aufbau einer neuen extrem rechten Burschenschaft http://naziwatchmarburg.noblogs.org/dresdensia-leipzig-was-in-der-neuen-rechtsaussen-verbindung-steckt/
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Germania Vortrag an- und abgesagt
Die Burschenschaft Germania Marburg, bekannt als Naziproblem, hatte für den 05.06. einen Vortrag mit dem Islamkritiker Hamed Abdel-Samad angekündigt. Sie hatte sich offenbar auf den Kalender der Lesereise geschmuggelt.
Nach öffentlichem Druck haben sie selbst den Vortrag abgesagt, in einem Statement vertreten sie völkische Positionen.
Gegen Nationalismus und religiösen Fundamentalismus!
Offener Brief des Bündnis gegen Rechts an Dirk Bamberger und die CDU
Auf dem Rheinfrankenhaus spricht am Mittwoch, dem 29.04.2015, Vera Lengsfeld (CDU). Öffentlich gemacht wurde dies durch einen Offenen Brief des Bündnis gegen Rechts (BGR) Marburg. Die örtliche CDU, samt Oberbürgermeisterkandidat Bamberger, wollen davon nichts gewusst haben und distanzieren sich. Wie ernst dies jedoch zu nehmen ist, bleibt abzuwarten.
[Edit: Die Veranstaltung wurde mittlerweile abgesagt.]
Offener Brief an Dirk Bamberger und die Marburger CDU
Marburg, 27.04.2015
Herr Bamberger,
am Mittwoch, den 29.April, findet auf dem Haus der Marburger Burschenschaft Rheinfranken einer Veranstaltung unter dem Titel „Die friedliche Revolution und Europa“ mit Ihrer Parteikollegin Vera Lengsfeld als Rednerin statt.
Die CDU-Politikerin und Autorin Lengsfeld steht mit ihren Ansichten und Thesen am rechten Rand Ihrer Partei. So lobt sie die PEGIDA-Bewegung und schreibt für neurechte Publikationen wie die Zeitschrift „eigentümlich frei“ oder die „Preußische Allgemeine Zeitung“, welche immer wieder durch völkische, nationalistische und den Holocaust relativierende Beiträge auffallen.
Ihr Gastauftritt bei den Rheinfranken stellt einen Schulterschluss zu einer extrem rechten Organisation dar, der für keine demokratische Partei tragbar sein kann.
Denn die Marburger Burschenschaft fiel in der Vergangenheit nicht nur immer wieder durch krude Vorträge in der Lutherstraße auf. Sie setzt sich aus Neonazis unterschiedlicher Spektren zusammen, verteilte Propaganda für einen Naziaufmarsch und ist Mitglied im rechten Dachverband „Deutsche Burschenschaft“ (DB).
Der Vortrag Lengsfelds, zu dem sich auch Neonazis aus dem Umland angekündigt haben, ist bereits der zweite eines CDU-Parteimitglieds auf dem Haus der Rheinfranken in jüngster Zeit. Bereits im Dezember vergangenen Jahres sprach dort Ihr Parteikollege Michael Werner Nickel.
Wir fordern Sie, Herr Bamberger sowie die CDU Marburg dazu auf, sich öffentlich sowohl von Vera Lengsfeld, als auch von der Marburger Burschenschaft Rheinfranken zu distanzieren. Bereits im März 2013 sprach sich die Stadtverordnetenversammlung, unter Beteiligung Ihrer Fraktion, einstimmig gegen die Aktivitäten der DB-Verbindungen in Marburg aus.Zudem fordern Sie in Ihrem aktuellen Programm zur Oberbürgermeisterwahl ein „gemeinsames Engagement gegen Extremismus und Gewalt“.
Diese Forderungen und Bekenntnisse werden zur Farce und hohlen Phrase, wenn Sie gleichzeitig das antidemokratische Treiben in der Lutherstraße, unterstützt durch Teile Ihrer Partei, ignorieren.
Bündnis gegen Rechts Marburg
Antifaschistischer Jahresbericht 2014 – Marburg
Naziburschenschafter, die „Alternative für Deutschland“ und ein Angriff auf ein Wohnheim von Refugees. Das Jahr 2014 war aus antifaschistischer Perspektive geprägt von aufkeimenden neuen Strukturen von Reaktionären und extrem Rechten sowie rechten Umtrieben im Marburger Umland.
Beitrag von naziwatch marburg
Den Jahresbericht als PDF Datei lesen!
Inhalt:
- Einleitung
- Angriffe in Wohratal
- Burschenschaft Germania
- Burschenschaft Rheinfranken
- Alternative für Deutschland
- Lumdatal
- Sarrazin Lesung
- FN Hessen
- NPD
- Die Rechte
- Messerstecherei mit Todesfolge
- Social Media Phänomene
500 auf Demo gegen Nazivilla Germania
Am 31.01.2015 sind in Marburg rund 500 Antifaschist_innen gegen die Neonazi-Burschenschaft Germania und deren Vorsitzübernahme im Dachverband Deutsche Burschenschaft (DB) auf die Straße gegangen.
Vom Hauptbahnhof aus zog die Demonstration mit einem entschlossenen Block an der Spitze durch die Stadt mit dem Ziel Lutherstraße, dem Sitz der Burschenschaften Germania und Rheinfranken (ebenfalls DB). Schon direkt zu Anfang der Demonstration konnten Durchsuchungen von Demoteilnehmer_innen verhindert werden. Den Zug begleitete ein massives, größtenteils behelmtes Polizeiaufgebot. Angesichts der letzten Aktionen von Antifaschist_innen in der Lutherstraße (1, 2) keine größere Überraschung.
In Redebeiträgen wurde die Überschneidung der Burschenschaft Germania mit der Neonaziszene und die Bedeutung des Vorsitzamts thematisiert, gleichzeitig auch die Umtriebe der Burschenschaft in einen bundesweiten Kontext von rechten Bewegungen eingeordnet. „Wir protestieren gegen die Germania als Nazibande und damit gegen den nationalistischen Ungeist der sich in den Straßen zeigt. PEGIDA, AfD oder die Nazis von der Germania – wir sehen da keinen Unterschied. Das rechte Gesellschaftsprojekt dahinter ist dasselbe!“, hieß es in einer Pressemitteilung zur Demo.
In der Lutherstraße angekommen empfing die Antifaschist_innen eine Sperre aus Hamburger Gittern, mehrere Reihen Bereitschaftspolizei und rund ein Dutzend Kameras von Staatsschutz und BFE. Ein Durchbruchsversuch zum Haus der Germania scheiterte an Pfefferspray- und Schlagstockeinsätzen.
Nach einer hasserfüllten Botschaft an die Burschenschaft und der Versicherung wiederzukommen, bewegte sich die Demo Richtung Marktplatz. Nach einem abschließenden Redebeitrag, einer feministischen Kritik am Verbindungswesen und dem Verhältnis von Politik und Militanz der Gruppe Lisa:2 wurde der Aufzug aufgelöst.
Im Nachgang wurden die Personalien zweier Personen wegen Verstößen gegen das Vermummungsverbot aufgenommen. Weiterhin wurde der Lautsprecherwagen von der Staatsschutzabteilung auf dem Heimweg abgefangen und durchsucht.
Die Demonstration ist ein voller Mobilisierungserfolg der aufrufenden Gruppe. Nach mehreren Aktionen im Vorfeld (1, 2, 3) konnte mit einer großen Demonstration eine weitere Stufe des Zurückdrängens der Naziburschenschaften in der Stadt erreicht werden.
Marburg bleibt rot.
Warum die Burschenschaft Germania kein Naziproblem hat, sondern eines ist
Auf dem neuen Blog „Naziwatch Marburg“ ist ein umfassendes Outing der Burschenschaft Germania erschienen! http://naziwatchmarburg.noblogs.org/warum-die-burschenschaft-germania-kein-naziproblem-hat-sondern-eines-ist/
PM: Burschenschaft Germania – Rechte Rituale – Neonazis – Demo angekündigt
Pressemitteilung vom 17.12.2014
Am Sonntag den 21.12.14 lädt die extrem rechte Burschenschaft Germania Marburg im Verborgenen zu einer Wintersonnenwendfeier in die Lutherstraße 3 ein. Das Ritual besteht aus dem Verbrennen eines sogenannten Keltenkreuzes, und ist dem neuheidnischen Germanentum entlehnt. Ein altertümlicher Brauch, der heutzutage maßgeblich in der völkischen Rechten und von Neonazis praktiziert wird. Es haben sich ultrarechte Burschenschafter aus dem ganzen Bundesgebiet angekündigt.
Angesichts der politischen Ausrichtung der Burschenschaft Germania ist es unmöglich diese Sonnenwendfeier als nichtssagendes Fest zu sehen. Viel eher kann man daran ablesen an welche Bräuche die Germania anknüpft: Nicht zufällig überschneidet sich der Feiertagskalender der Burschenschaft mit dem der NS-Zeit. Der Bezug auf das völkische Germanentum mit den Sonnenwendfeiern passt in die extrem rechte Agenda der Burschenschaft.
Diese Agenda zeigt sich auch in der personellen Zusammensetzung: Der Blog „Naziwatch Marburg“ veröffentlichte im Dezember 2014 die Personalia von fünf Aktivisten der Germania. Unter diesen Personen findet sich auch beispielsweise Tobias Sauer, der Anmelder einer Nazidemo in Baden Württemberg, sowie andere Aktivisten rechter Kameradschaften. Die Veröffentlichung kann dettailiert unter http://naziwatchmarburg.noblogs.org gelesen werden.
Nun übernimmt eben diese angehende Kameradschaft ab dem 17.01.15 den bundesweiten Vorsitz des als extrem rechts geltenden Dachverbandes ‚Deutsche Burschenschaft‘. Es ist davon auszugehen, dass sich dieser unter der Leitung der Germania weiter radikalisiert, auf jeden Fall wird jedoch extrem rechte Politik bundesweit aus Marburg gesteuert und verwaltet.
Um auf diese alarmierenden Entwicklungen aufmerksam zu machen ruft die antifa gruppe 5 unter dem Motto „Nazivilla Germania dichtmachen!“ am 31.01.2015 zur antifaschistischen Demonstration in Marburg auf. Treffpunkt der Demo wird vor dem Hauptbahnhof sein. Alle Informationen zur Demontration können unter http://nazivilla.blogsport.de eingesehen werden.
Marburg hat ein Naziproblem, es heißt Burschenschaft Germania.
Aufruf: Nazivilla Germania dichtmachen!
Am 17. Januar 2015 übernimmt die Marburger Burschenschaft Germania den Bundesvorsitz des Dachverbandes Deutsche Burschenschaft (DB). Damit steht ab nächstem Jahr eine neonazistische Vereinigung an der Spitze eines ohnehin reaktionären Verbandes. Wir nehmen dies zum Anlass gegen die Burschenschaft Germania, deren Verstrickung in die Neonaziszene und gegen das extrem rechte Weltbild der Deutschen Burschenschaft zu demonstrieren.
Dass die Deutsche Burschenschaft ein Rückzugsort für Studenten mit extrem rechten Gedankengut ist, weiß spätestens seit dem Ruf nach dem sogenannten Ariernachweis (Spiegel) jede_r. Mit der Übernahme des Vorsitzes durch die Marburger Burschenschaft Germania nimmt diese Tendenz eine weitere Facette an.
Mit den Germanen übernimmt eine neonazistische Gruppierung den Vorsitz einer bundesweiten Organisation rechter Studenten. Die Trennung des rechten Lagers in intellektuelle Neue Rechte und schlägertypische Kameradschaften gibt es in Marburg nicht mehr. Die ansässigen DB-Burschenschaften – vor allem die Germania und die Rheinfranken – stellen Räume und Strukturen für neonazistische Politik, ob Fackelmärsche, Vorträge, Flugblattaktionen oder Naziaufkleber in der Stadt.
Dies liegt nicht zuletzt an der Zusammensetzung der Aktiven der Burschenschaft Germania. Antifaschistische Gruppen deckten auf, dass sie sich derzeit aus ehemaligen Kadern freier Kameradschaften, Funktionären der Jungen Nationaldemokraten, völkischen Fanatikern und Aktivisten der Neuen Rechten rekrutiert. Als Anlaufpunkt für die hiesige Neonaziszene haben die Verbindungshäuser Lutherstraße 3 und 5 zweifelhaften Ruhm erlangt.
Gleichzeitig wird bundesweit extrem rechte Politik von Marburg aus gesteuert und verwaltet. Denn als Vorsitzende gibt die Burschenschaft Germania ab 2015 dem letzten völkisch-rechten Studentenverband der BRD, der Deutschen Burschenschaft, den Ton an. Und der Ton in der Villa der Germania mit der Hausnummer 3 ist seit jeher tiefbraun.
Wir stellen dem Treiben der Burschenschaft Germania unseren entschlossenen Widerstand entgegen. Marburg bleibt rot.
Die Nazivilla Germania dichtmachen! Gegen die Vorsitzende der DB!
Antifa Demo
Sa, 31. Januar 2015
18 Uhr, Marburg Bahnhofsvorplatz
Germania Fackelmarsch fällt flach
Einem Artikel auf dem Portal linksunten zufolge fiel der gestrige Fackelmarsch der Germania antifaschistisch bedingt aus.
Zum Tod des 20-jährigen Studenten in Marburg
Am Morgen des 12.10.2014 gegen 6 Uhr wurde an der Ecke Reitgasse/Schuhmarkt in Marburg ein 20-jähriger Student erstochen. Dieser wohnte erst seit wenigen Wochen in Marburg und wollte ein Studium der Sozialwissenschaften beginnen. Der 26-jährige Tatverdächtige studiert Pharmazie und ist Verbindungsstudent aus der Landsmannschaft Nibelungia zu Marburg. Die Nibelungia ist eine pflichtschlagende Verbindung, ansässig im Hainweg 20 in Marburg, und organisiert im Dachverband Coburger Convent.
Laut Presseberichten wurde der 20-jährige mit einem Stich ins Herz durch ein Klappmesser getötet. Dem ging ein Streit mit mehreren Personen in der Bar DesBARado, Reitgasse 5 voraus. Ob sich der Streit um die Verbindungszugehörigkeit des 26-jährigen drehte, ist uns bisher nicht bekannt. Laut Presseberichten ging es um ein Einstecktuch – ob dieses Tuch ein Zeichen seiner Verbindungszugehörigkeit war oder ob der Verbindungsstudent sich als solcher zu erkennen gab, ist uns ebenfalls unbekannt.
An dieser Stelle steckt eine valide antifaschistische Analyse in einem Dilemma: Verbindungen erziehen ihre Mitglieder zu reaktionär verwendeten Werten wie Ehre, Treue und mannhafter Wehrhaftigkeit. Inwieweit dies jedoch mit der konkreten Tat in Zusammenhang steht, bleibt noch zu klären.
Es bleibt immens wichtig, bei dem weiteren Verfahren und den Ermittlungen einen politischen Blick zu bewahren. Ein politisches Motiv ist nämlich nicht auszuschließen.