Kein Frieden mit Antisemiten: Recherche zu Hygienedemos

Kein Frieden mit Antisemiten hat eine Recherche zu den Orgastrukturen und verschiedenen Chatgruppen der Hygiene-Schwurbler*innen in Marburg und Umland veröffentlicht.

In dem Artikel wird deutlich, was für menschenfeindliche Inhalte und welche extrem rechten Dunstkreise hier Gehör erhalten. Parallel ruft die Kampagne morgen wieder zur kritischen Begleitung der Hygiene-Kundgebung auf – mehr Infos auf dem Blog der Kampagne!

Organisierte Neonazis bei Hygiene-Demo in Marburg

An der Nicht-ohne-uns-Demo am 09. Mai haben organisierte Neonazis teilgenommen. Diese wurden nun in Marburg geoutet, wie u.a. die Kampagne Kein Frieden mit Antisemiten auf ihrem Blog dokumentiert. Ein Teil der Nazis bewegt sich im Umfeld der Naziparteien Die Rechte und Der III. Weg. Außerdem ist ein Bezug zur Rechtsrockszene nachweisbar, darunter zu Veranstaltungen in Themar. Die identifizierten Personen stammen alle aus Hessen. Wenn ihr weitere Infos zu den gezeigten Personen habt, wendet euch an lokale Antifagruppen oder die Kampagne!

Offener Brief ans Trauma: Breite Subkultur – always antisexist, always antifaschist!

Offener Brief ans Trauma: Breite Subkultur – always antisexist, always antifaschist!

Nach den Recherchen der Kampagne StadtLandVolk zu den Nazi-Umtrieben der Band Cirith Gorgor, die in Marburg für ein Konzert eingeplant waren, haben wir uns mit anderen Marburger Politgruppen in einem offenen Brief ans Trauma gewandt.

Liebe Haupt- und Ehrenamtliche des Cafe Trauma,

Das Trauma ist ein Herzstück alternativer (Sub-)Kultur(en) in Marburg, ohne dass wir uns unsere Stadt nicht denken können. Es ist ein Raum, der auf vielfältige Weise für Lesungen, Konzerte, Partys, Plena, Bar- und Kinoabende genutzt werden kann, ohne dass der kommerzielle Erfolg der Veranstaltungen im Mittelpunkt steht. Als solcher ist die politische Auseinandersetzung immer notwendig. Deshalb wenden wir uns an Euch:

Das von Bifroest geplante Konzert mit Cirith Gorgor ist für uns ein Skandal und wir fordern die Auseinandersetzung darum ein.

Kein nachgeholter Auftritt von Cirith Gorgor! Keine Kooperation mit dem Bifroest-Verein mehr!

Wie die Antifa-Recherche-Kampagne Stadt, Land, Volk unlängst auf ihrer Homepage veröffentlichte, wollte der Verein Bifroest am 18.4.2020 ein Konzert mit Cirith Gorgor als Headliner organisieren. Der Sänger der Band, Adrian van der Wal, ist gleichzeitig Sänger der extrem rechten Band Blindfolded, die sich in Hammerskin-Kreisen bewegte. Die Hammerskins sind eine extrem rechtes Netzwerk, das über Musik und Subkultur Geld einspielt und Events für Neonazis organisiert. Dass Bifroest sogar noch ein durchgestrichenes Hakenkreuz auf dem Flyer platziert, ist vor dem Hintergrund des Headliners nur noch eine Farce. Auch wenn Bifroest nun behauptet, dass Adrien van der Wal zum Zeitpunkt des Bookings noch nicht der Sänger der Band gewesen sei und das Konzert wegen der Corona-Pandemie nicht stattfinden konnte tragen sie dennoch die Verantwortung hierfür. Ebenso darf die Auseinandersetzung darum nicht ausgesetzt werden.

Der zweite Teil des Rechercheartikels problematisiert das Verhalten von Brifoest in der Vergangenheit. Neben einer Faszination für nordische Mythologie wird das sexistische Verhalten eines der Bifroest Mitglieder kritisiert, ebenso teile des Publikums das Bifroest anzieht: AnhängerInnen von National-Socialist-Black-Metal und, bei einem ihrer LARPs, den AfD‘ler Sebastian Ehricke.

Die Debatte um sogenannte Grauzonen ist vielerorts lang und breit geführt worden. Exemplarisch verweisen wir auf das Projekt Graunzonen der ASP. Deutlich wird immer wieder: Besonders in Zeiten gesellschaftlicher Spaltung ist es notwendig, in jeder Form von Subkultur ein reflektiertes Verhältnis zu Ideologien von Ungleichheit zu entwickeln und politisch Stellung zu beziehen.

Bifroest weist in seinen Vereinsstrukturen und im Verhalten seiner Mitglieder immer wieder Merkmale expliziter „Grauzone-Politik“auf. Sie schaffen eine männerdominierte Erlebniswelt, die explizit entpolisiert wird. Kritik am Verhalten wird mit Zensur und Hexenjagd gleichgesetzt. Die letzten Auseinandersetzungen haben das schon aufgezeigt, das Konzert mit einem organsierten Nazi setzt dem ganzen die Krone auf. Bifroest trägt keine Verantwortung für den Raum, den wir hier gemeinsam gestalten.

Deswegen sagen wir: Schluss mit der Kooperation mit Bifroest! Keine weiteren Veranstaltungen des Vereins im Trauma!

Gezeichnet

antifa estintore
antifa gruppe 5
CAT Marburg
Gruppe Dissident – IL Marburg
Konzertgruppe B17

Bifröst lädt Band mit Nazifrontmann ins Trauma ein

Neuer Recherchebeitrag von StadtLandVolk: Am 18.04. sollte ein vom Verein Bifroest organisiertes Konzert mit der Band Cirith Gorgor im Cafe Trauma stattfinden. Der Sänger der Black Metal Band ist Adrian van der Wal, alias Adri Pestus. Er ist zudem Mitbegründer und Sänger der National-Socialist-Hardcore Band Blindfolded, die dem Hammerskin-Netzwerk zuzurechnen war.

Die Hammerskins sich eine neonazistische Organisation die, ähnlich wie das verbotene Blood & Honour-Netzwerk, über Rechtsrock und die passende Infrastruktur Geld für die Szene einspielt und extrem rechte Erlebniswelten für BesucherInnen anbietet, dabei jedoch eher öffentlichkeitsscheu ist. 2013 schrieb das Antifa Infoblatt über sie:

„Jenseits des Rechtsrock-Business, dass einige deutsche Hammerskins professionell betreiben, war die »Hammerskin-Nation« immer auch Sprachrohr und Kristallisationsort für bewaffneten Kampf und tödliche Gewalt: Schießübungen deutscher Hammerskins u.a. in der Schweiz und in den USA, Waffen, die schon in den 1990er Jahren über Hammerskin-Verbindungslinien von der Schweiz an deutsche Neonazis gelangten, die Wehr­sportgruppe um Sven Krüger in Mecklenburg, sowie die Nähe mutmaßlicher NSU-UnterstützerInnen zu Hammerskin-Kreisen sprechen eine deutliche Sprache.“

Der gesamte Artikel ist auf der Kampagnen Homepage dokumentiert: https://stadtlandvolk.noblogs.org/post/2020/04/28/bifroest/

Erneut Nazi-Schmierereien an Gesamtschule Niederwalgern

In der Nacht zum 1. Mai (Donnerstag auf Freitag) wurden erneut mehrere Hakenkreuze und SS-Zeichen an die Haupteingangstür und die Fassade der Gesamtschule in Niederwalgern gemalt. Bereits 2019 gab es mehrere Fälle von Nazi-Symbolen an den Gebäuden in der Schulstraße:

11. November 2019: Anfang November wurden Hakenkreuze und andere Nazi-Symbole an der Turnhalle und an einer Durchgangstür zum Schulgebäude eingeritzt.

17. Oktober 2019: Hakenkreuze haben unbekannte Täter*innen an einer Tür der Gesamtschule Niederwalgern hinterlassen.

16. September 2019: Hakenkreuze und weitere Nazi-Schriftzeichen haben unbekannte Täter*innen in die Fassade der Gesamtschule Niederwalgern geritzt.

 

 

Hakenkreuz-Schmierereien in der Frauenbergstraße

Wie die Lokalpresse berichtet, wurden auf einem Betriebsgelände in der Frauenbergstraße in Marburg mehrere Graffitis hinterlassen, unter anderem ein spiegelverkehrtes Hakenkreuz.

Aus der Originalmeldung: Zwischen Donnerstag, 9. April, 16 Uhr, und 9 Uhr am Mittwoch, 15. April, besprühte ein*e Unbekannte*r auf einem Betriebsgelände in der Frauenbergstraße eine Garagenwand und die geteerte Zufahrt, unter anderem mit einem spiegelverkehrten Hakenkreuz.

„Brandsätze gehen immer“ – SLV veröffentlicht neuen Recherchebeitrag

Die Kampagne StadtLandVolk hat einen neuen Rechercheartikel veröffentlicht:

Bewaffnete Neonazis, AfDler, die detaillierte Anschlagspläne posten und ein nicht aufgeklärter Brandanschlag

Auch in der rechten Szene in Marburg tummeln sich Waffenbesitzer und Personen, die nach dem rechten Attentat in Hanau sehr detailliert ihre Vorstellungen eines Terroranschlags mit maximalem Schaden“ ausmalen.

„Brandsätze gehen immer“

Gemeinsam gegen Rassismus, Rechten Terror und Faschismus!

Gemeinsam gegen Rassismus, Rechten Terror und Faschismus!

Anlässlich des rechten Terroranschlags am 19. Februar 2020 in Hanau hat das Bündnis gegen Rechts Marburg eine Stellungnahme veröffentlicht, die wir als Teil des Bündnisses gerne so unterschreiben. Kein Vergeben, kein Vergessen!

Am Mittwoch, den 19. Februar, wurde ein rechtsterroristischer Anschlag auf People of Color in Hanau verübt. Neun unschuldigen Menschen wurde dadurch das Leben genommen. Der Täter suchte sich als Tatort gezielt zwei Shishabars aus, die für viele junge People of Color einen Rückzugsort darstellten. Nach dem rassistischen Anschlag tötete der Attentäter seine Mutter und sich selbst. Dies ist seit dem Oktoberfest-Attentat 1980 der größte rechtsterroristische Anschlag in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland.

In seinem Bekennerschreiben wird die extrem rechte Gesinnung und das rassistische Weltbild des Täters deutlich. Er zählt dort unter anderem viele Statten auf, die seiner Meinung nach ausgelöscht gehören, darunter viele arabische und afrikanische Staaten, sowie Israel. Außerdem wird unter anderem durch seie inhaltlichen Bezüge auf Incel-Kreise sein Frauenhass deutlich. Dieses und weitere Details aus seinem Bekennerschreiben machen klar, dass der Täter ein Faschist war und diese Morde aufgrund seiner faschistischen und menschenfeindlichen Einstellung begangen hat.

Als Bündnis gegen Rechts haben wir, wie andere in vielen anderen Städten, am 20. Februar eine Demonstration organisiert, um unserer Trauer, unserer Solidarität und unserer Wut Ausdruck zu verleihen. Wir sind für alle Personen dankbar, die mit uns gemeinsam an einem so schweren Tag auf die Straßen gegangen sind. Und doch reicht das allein schon lange nicht mehr aus. Es ist nicht lange her, dass Walter Lübcke von dem Neonazi Stephan Ernst erschossen wurde. Und es ist nicht lange her, dass im Zuge eines rechtsterroristischen Anschlags auf eine Synagoge und einen Dönerladen in Halle zwei Menschen ermordet wurden. Seit 1990 gab es in der Bundesrepublik Deutschland mehr als 200 Menschen Todesopfer rechter Gewalt. Trotz dieser ungeheuerlichen Zahl wird durch die immer wieder rezitierte Einzeltäter-These, die sowohl von den Medien als auch staatlicher Institutionen weiterhin propagiert wird, der Rassismus in dieser Gesellschaft verschleiert oder gar ignoriert. In der Berichterstattung wird immer wieder „Fremdenhass“ – als ob die Ermordeten nicht zu unserer Gesellschaft gehört hätten – als Motiv genannt und in Talkshows wird weiterhin rechten Akteur*innen eine Plattform geboten, um ihre reaktionären Ansichten zu verbreiten. Wir nennen es beim Namen: Was passiert ist Rassismus und ein solcher medialer und staatlicher Umgang verharmlost und begünstigt ihn!

Wir erleben leider nicht nur in Deutschland eine Faschisierung gesellschaftlicher Zustände. In diesen Zeiten tragen rechte Parteien wie die sogenannte „Alternative für Deutschland“ mit ihrem Hass und ihrer Menschenverachtung entscheidend dazu bei, diese weiter voran zu treiben. Aus Worten folgen Taten. Aus einem „Wir werden sie jagen!“ wird rechter Terrorismus.

Und auch die sogenannte bürgerliche Mitte hat solche Taten mit zu verantworten, denn sie haben diese Zustände bisweilen nicht nur ignoriert, sondern in Teilen dazu beigetragen: Die Verschärfung des Asylrechts, die Kriminalisierung von Antifaschismus und das Kuscheln mit rechten Akteur*innen zeigen diese Tendenzen deutlich auf. Der sogenannte „Dammbruch Thüringens“, bei dem der FDPler Thomas Kemmerich durch die Unterstützung der AfD zum Ministerpräsident gewählt wurde, um eine linke Regierung zu verhindern, sollte den meisten Menschen in Erinnerung sein. Eine weitere Form der Legitimierung von faschistischen Kräften bleibt die haltlose Hufeisentheorie, welche sogenannten „linken“ und „rechten Extremismus“ auf die gleiche Stufe stellt. Diese unwissenschaftliche Pseudodebatte wird zuweilen genutzt, um die existenzielle faschistische Bedrohung herunterzuspielen und Menschen, die sich antifaschistisch betätigen, im gleichen Zuge mit Repression zu begegnen.

Erneut werden die Stimmen bürgerlicher Parteien laut nach mehr Befugnissen für den Verfassungsschutz und mehr Polizei. Es scheint, dass nach der NSU-Mordserie und ihrer Verstrickungen mit dem Verfassungsschutz sowie den aktuellen Skandalen um rechtsextreme Einstellungen innerhalb der Polizei und der Bundeswehr, nichts dazu gelernt wurde. Der Verfassungsschutz ist nicht die Lösung des Problems, sondern Teil des Problems und gehört abgeschafft. Und die Polizei ist ein strukturell rassistischer Unsicherheitsfaktor. Sie sind für viele marginalisierte Gruppen weiterhin weder Freund noch Helfer.

Bei einer Demonstration kann und darf es nicht belassen werden. Reine Lippenbekenntnisse reichen schon lange nicht mehr aus. Es gilt die Parole: No Pasaran – Keinen Schritt zurück! Denn wir sind als Gesellschaft viel zu viele Schritte zurückgegangen und haben diesen extrem rechten Akteur*innen Platz eingeräumt, um ihre menschenverachtende Ideologie propagieren zu können. Sie müssen auf allen Ebenen zurückgedrängt werden; wir müssen ihnen jede Gelegenheit nehmen ihre Hetze zu verbreiten.

Wir reichen allen Menschen die Hand, die mit uns gegen diese Unmenschlichkeit kämpfen wollen. Wir rufen euch dazu auf, aktiv zu werden und nicht nur zu reagieren. Denn nur gemeinsam können wir was erreichen. Kein Platz für Rassismus!

Wir bleiben solidarisch mit allen Betroffenen rechter Gewalt und stehen ihnen aktiv zur Seite. Wir werden denToten aus Hanau gedenken und ihre Namen nicht vergessen.

Hiç unutmadık, hiç unutmayacağız: – Gökhan Gültekin – Ferhat Ünvar – Hamza Kurtović – Mercedes K. – Sedat Gürbüz – Kalojan Welkow – Bilal Gökçe – Fatih Saraçoğlu – Said Nessar El Hashemi.

Faşizme Karşı Omuz Omuza – Schulter an Schulter gegen den Faschismus!

Zugtreffpunkt: Naziaufmarsch in Kassel verhindern!

Zugtreffpunkt: Naziaufmarsch in Kassel verhindern!

Für den 20. Juli mobilisiert die Nazipartei ‚Die Rechte‘ zu einer Demonstration nach Kassel. Hintergrund ist der Mord am CDU-Politiker Walter Lübcke. Wir erklären uns solidarisch mit allen Antifaschist*innen in Kassel, die sich den Nazis entgegen stellen wollen! Das Bündnis gegen Rechts Marburg plant daher einen Zugtreffpunkt, um gemeinsam am 20. Juli von Marburg nach Kassel zu fahren. Wir treffen uns am Samstag um 08:00 Uhr am Hauptbahnhof um gemeinsam nach Kassel zu fahren!

Hier die Mitteilung der Gruppe TASK aus Kassel: Geplanter Naziaufmarsch am 20. Juli 2019 in Kassel

Nachdem einer der ihren den CDU Politiker und Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke im Juni 2019 ermordete, weil dieser sich für die Unterbringung von Geflüchteten einsetzte, planen nun Neonazis eine Demonstration durch Kassel. Kaum zu glauben aber wahr: In einem an Wahnwitz kaum zu überbietenden Versuch, die Tatsachen in ihr Gegenteil zu verdrehen, wird der Mord als Anlass genommen, gegen „Pressehetze“ und die „Verleumdung“ ihrer Kameraden zu protestieren. Am späten Abend des 5. Juli wurde bekannt, dass die Faschisten von „Die Rechte“ für den 20. Juli zu einem Aufmarsch in Kassel mobilisieren. Entsprechende Ankündigungen wurden beim Rechtsrock-Festival in Themar vom „Die Rechte“-Chef Sascha Krolzig gemacht.

https://task.noblogs.org/post/2019/07/06/geplanter-naziaufmarsch-am-20-juli-2019/

Gemeinsam gegen rechten Terror!
Kein Fußbreit den Mördern und Faschisten!
Naziaufmarsch am 20. Juli in Kassel verhindern!