PM: AfD-Rassist zu Gast bei Neonazi-Verbindung

Björn Höcke, Fraktionsvorsitzender der AfD im Thüringer Landtag, wird am 13. November 2015 einen Vortrag unter der Überschrift „Asylkrise und Flüchtlingschaos“ auf dem Haus der Marburger Burschenschaft Rheinfranken halten. Die Rheinfranken gehören dem extrem rechten Dachverband Deutsche Burschenschaft (DB) an.

Die AfD, schon früh dem rechts-konservativen Parteienspektrum zuzurechnen, hat spätestens nach dem Austritt Bernd Luckes einen weiteren Rechtsruck erfahren, der sich in Personen wie Höcke manifestiert und weiter verfestigt. Höcke, zweifellos kein unbeschriebenes Blatt, veranstaltet wöchentlich in Erfurt Großdemonstrationen gegen die „Asylkrise„, wo er als Redner seine menschenverachtende Weltanschauung kund tut.

Zuletzt erlangte Höcke durch seinen TV-Auftritt bei der Talkshow „Jauch“ zweifelhafte Bekanntheit, in der er völkische, rassistische und nationalistische Thesen verbreitete. Von Jauch wurde er dabei auf seinen Ruf als „rhetorischen Brandstifter“ angesprochen, den er weder dementierte, noch kommentierte.

Auf einer seiner Großdemonstrationen in Erfurt tätigte Höcke ‚in der Angst um sein ‚Vaterland“ Aussagen wie: „Der Syrer, der zu uns kommt, der hat noch sein Syrien. Der Afghane, der zu uns kommt, der hat noch sein Afghanistan. […] Wenn wir unser Deutschland verloren haben, dann haben wir keine Heimat mehr!“ Derartige Aussagen verdeutlichen, dass sich die Marburger Burschenschaft Rheinfranken mit Höcke einen Vertreter der extremen Rechten nach Marburg eingeladen hat, der offen seinen Hass gegen Geflüchtete und Menschen anderer Gesinnung zur Schau trägt.

„Es ist garantiert kein Zufall, dass ausgerechnet die Rheinfranken einen derart rechten Hetzer wie Björn Höcke auf ihr Haus einladen, um ihn unter dem Titel „Flüchtlingskrise und Asylchaos“ sprechen zu lassen“ sagt Sophia Stern, Pressesprecherin der antifaschistischen gruppe 5. „Die Rheinfranken gehören dem Dachverband der Deutschen Burschenschaft an und sind in Marburg ein Sammelbecken für extrem rechtes Gedankengut sowie Treffpunkt der Neonaziszene aus Marburg und Umgebung.“ Stern meint dazu weiter:

„Wir dürfen nicht tolerieren, dass Hetzer wie Höcke die Chance bekommen, ihre menschenverachtenden Inhalte in die Öffentlichkeit zu tragen!“ Des Weiteren versichert sie: „Wir wollen verhindern, dass Höcke eine Bühne für seine menschenverachtende Weltanschauung geboten wird und lassen seine Einladung nach Marburg keinesfalls unbeantwortet!“

Offener Brief des Bündnis gegen Rechts an Dirk Bamberger und die CDU

Offener Brief des Bündnis gegen Rechts an Dirk Bamberger und die CDU

Auf dem Rheinfrankenhaus spricht am Mittwoch, dem 29.04.2015, Vera Lengsfeld (CDU). Öffentlich gemacht wurde dies durch einen Offenen Brief des Bündnis gegen Rechts (BGR) Marburg. Die örtliche CDU, samt Oberbürgermeisterkandidat Bamberger, wollen davon nichts gewusst haben und distanzieren sich. Wie ernst dies jedoch zu nehmen ist, bleibt abzuwarten.

[Edit: Die Veranstaltung wurde mittlerweile abgesagt.]

Offener Brief an Dirk Bamberger und die Marburger CDU

Marburg, 27.04.2015

Herr Bamberger,

am Mittwoch, den 29.April, findet auf dem Haus der Marburger Burschenschaft Rheinfranken einer Veranstaltung unter dem Titel „Die friedliche Revolution und Europa“ mit Ihrer Parteikollegin Vera Lengsfeld als Rednerin statt.

Die CDU-Politikerin und Autorin Lengsfeld steht mit ihren Ansichten und Thesen am rechten Rand Ihrer Partei. So lobt sie die PEGIDA-Bewegung und schreibt für neurechte Publikationen wie die Zeitschrift „eigentümlich frei“ oder die „Preußische Allgemeine Zeitung“, welche immer wieder durch völkische, nationalistische und den Holocaust relativierende Beiträge auffallen.

Ihr Gastauftritt bei den Rheinfranken stellt einen Schulterschluss zu einer extrem rechten Organisation dar, der für keine demokratische Partei tragbar sein kann.

Denn die Marburger Burschenschaft fiel in der Vergangenheit nicht nur immer wieder durch krude Vorträge in der Lutherstraße auf. Sie setzt sich aus Neonazis unterschiedlicher Spektren zusammen, verteilte Propaganda für einen Naziaufmarsch und ist Mitglied im rechten Dachverband „Deutsche Burschenschaft“ (DB).

Der Vortrag Lengsfelds, zu dem sich auch Neonazis aus dem Umland angekündigt haben, ist bereits der zweite eines CDU-Parteimitglieds auf dem Haus der Rheinfranken in jüngster Zeit. Bereits im Dezember vergangenen Jahres sprach dort Ihr Parteikollege Michael Werner Nickel.

Wir fordern Sie, Herr Bamberger sowie die CDU Marburg dazu auf, sich öffentlich sowohl von Vera Lengsfeld, als auch von der Marburger Burschenschaft Rheinfranken zu distanzieren. Bereits im März 2013 sprach sich die Stadtverordnetenversammlung, unter Beteiligung Ihrer Fraktion, einstimmig gegen die Aktivitäten der DB-Verbindungen in Marburg aus.Zudem fordern Sie in Ihrem aktuellen Programm zur Oberbürgermeisterwahl ein „gemeinsames Engagement gegen Extremismus und Gewalt“.

Diese Forderungen und Bekenntnisse werden zur Farce und hohlen Phrase, wenn Sie gleichzeitig das antidemokratische Treiben in der Lutherstraße, unterstützt durch Teile Ihrer Partei, ignorieren.

Bündnis gegen Rechts Marburg

Antifaschistischer Jahresbericht 2014 – Marburg

Antifaschistischer Jahresbericht 2014 – Marburg

Naziburschenschafter, die „Alternative für Deutschland“ und ein Angriff auf ein Wohnheim von Refugees. Das Jahr 2014 war aus antifaschistischer Perspektive geprägt von aufkeimenden neuen Strukturen von Reaktionären und extrem Rechten sowie rechten Umtrieben im Marburger Umland.

Beitrag von naziwatch marburg

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Inhalt:

  • Einleitung
  • Angriffe in Wohratal
  • Burschenschaft Germania
  • Burschenschaft Rheinfranken
  • Alternative für Deutschland
  • Lumdatal
  • Sarrazin Lesung
  • FN Hessen
  • NPD
  • Die Rechte
  • Messerstecherei mit Todesfolge
  • Social Media Phänomene

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AfD Wahlkampfveranstaltung mit Bernd Lucke verhindern! & Vortrag zur AfD

AfD Wahlkampfveranstaltung mit Bernd Lucke verhindern! & Vortrag zur AfD

Kein Applaus für Scheiße!

Gegen rechte Hetze und Nationalismus!

Die Alternative für Deutschland (AfD) veranstaltet am 5. Mai 2014 ab 12:30 Uhr im TTZ eine Wahlkampfveranstaltung mit ihrem Führer Bernd Lucke. Wir fordern dazu auf, diese Veranstaltung nicht unkommentiert zu lassen!

Die AfD steht für einen rassistischen Nationalchauvinismus. Sie hetzt plump gegen Flüchtlinge und sozial schwache Menschen hier und in Europa. Obwohl Deutschland halb Europa einen harten Sparkurs auf Kosten der ArbeitnehmerInnen und Arbeitslosen, RentnerInnen und Jugendlichen aufzwingt, setzt sie auf Nationalismus und schürt Ängste in der Bevölkerung. Ihr liberales Wirtschaftsverständnis von Privatisierung und dem Ende des Sozialstaats wird als Ausweg und nicht als Ursache von untragbaren Zuständen verkauft.

Die AfD steht für ein reaktionäres Familienbild. Ebenso wie die eigene Partei soll die Familie, natürlich bestehend aus Vater/Mutter/Kind, von alten Männern angeführt werden. Alternative Lebenskonzepte oder gar Liebeskonzepte werden in weiten Teilen der rechtskonservativen Mitglieder abgelehnt. Ihre Nähe und Verbindungen zu rechten Nazis, Burschen und sogenannten RechtspopulistInnen ist kein Zufall. Die Verwertungslogik und die Beschränkung auf die Wirtschaftsfähigkeit durchzieht ihr gesamtes Programm, von Fragen der Migration, der Sicherheit und Ordnung und der Kultur.

Dem werden wir uns entgegenstellen!

Am 5. Mai ab 12 Uhr am TTZ – Der AfD lautstark entgegentreten!

Vortrag zur AfD

Am 06. Mai um 19:00 Uhr laden wir gemeinsam mit dem DGB zur Veranstaltung: „Alternative für Deutschland – Eine neue rechtspopulistische Partei?“ ins DGB-Haus Marburg (Bahnhofstr. 6) ein. Der Referent ist Alexander Häusler, FH Düsseldorf.